Unser Jahr 2000



Kalter Start

Auf das neue Millennium wollten wir nicht nur zu Hause anstossen. Wir fuhren deshalb am spaeteren Abend, ausgeruestet mit einer Flasche Champagner und Glaesern, nach Zuerich. Um 0.30 Uhr fand dort ein Riesenfeuerwerk statt. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Da viele andere auch diese Idee hatten, wurde es manchmal ziemlich eng in den Gassen rund ums Bellevue und den Buerkliplatz. Wir fanden aber doch ein gutes Plaetzchen und konnten punkt Mitternacht den Korken knallen lassen. Damals wussten wir noch nicht, was fuer ein ereignisreiches Jahr fuer Juerg und mich soeben begonnen hatte.

Neuseeland...

Am 3. Februar ging's los in Richtung Neuseeland. Den ersten Stopp machten wir in Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias. In den paar Stunden, die wir zur Verfuegung hatten, konnten wir dank eines "Privattaxis" doch viel besichtigen und bestaunen. Am fruehen Abend ging's dann mit einem Zwischenstopp in Sydney weiter nach Auckland. Dort trafen wir Eva (Cousine von Juerg), die fuer einige Zeit ihre Zelte in Neuseeland aufgeschlagen hat. Bereits am naechsten Tag verliessen wir Auckland in Richtung Sueden. Die Besteigung des Vulkans Ngauruhoe sollte zu einem Hoehepunkt unserer Reise auf der Nordinsel werden. Wir hatten Glueck mit dem Wetter und konnten schon am naechsten Tag um 7 Uhr losmarschieren. Bald verstauten wir die warmen Sachen im Rucksack und erklommen bei strahlendem Sonnenschein und schoenster Fernsicht den aeusseren Kraterrand. Mir war es manchmal fast etwas zu steil.... Doch irgendwie schaffte ich es hinauf und genoss auch die Aussicht vom inneren Kraterrand, bevor ich mir ueber den bevorstehenden Abstieg Gedanken machte. Wir rutschten dann auf den Schuhen mehr oder weniger in der Falllinie den ganzen Hang hinunter und sammelten dabei noch einige Schwefelsteine. Unsere Wanderung fuehrte weiter durch den South Crater, dem Rand des Red Craters entlang bis oberhalb der Emerald Lakes. Dort kehrten wir um. Alles in allem waren wir rund neun Stunden unterwegs, immer an der Sonne, was wir am naechsten Tag noch deutlich auf der Haut spuerten. Auch der eine oder andere Muskel machte sich etwas mehr bemerkbar als sonst...

Wir fuhren weiter ueber Napier, Waiora, die Mahia Peninsula und Gisborne nach Rotorua, dem bekanntesten Thermalgebiet Neuseelands. Sogar unser Zeltplatz hatte einen eigenen Mineral Pool! Der Pohutu Geysir im Whakarewarewa Thermal Reserve war zu unserer Freude ueber eine Stunde lang aktiv; auch die heissen Quellen und Schlammloecher blubberten eifrig.

Die Wanderung durch einen alten Minenstollen (mit Gluehwuermchen), ein Fussbad im heissen Wasser des Hot Water Beach, die Twin Kauris und die Fahrt durch die landschaftlich sehr reizvolle Coromandel-Halbinsel waren weitere Hoehepunkte der Nordinsel.

Die erste Station auf der Suedinsel war die Church of the Good Shepard am Lake Tekapo. Wegen einer dichten Wolkendecke war der Mount Cook (hoechster Berg in NZ) leider nie sichtbar. Fasziniert waren wir vor allem von der vielfaeltigen Tierwelt: New Zealand Fur Seals und ein Yellow-Eyed Penguin liessen sich kaum stoeren, und wir konnten uns ihnen bis auf wenige Meter naehern.

Imposant waren die Moeraki Boulders, die grossen runden Steinkugeln am Meer, ueber deren Entstehung man raetselt. An der Sandfly Bay beobachteten wir die Rueckkehr der Pinguine aus dem Meer zu ihren Nestern. Auch ein Abstecher in ein altes Goldgraebergebiet mit vielen tiefen Minenstollen gehoerte zu unserer Reise.

Wann immer moeglich nutzten wir die Gelegenheit fuer kuerzere und/oder laengere Spaziergaenge. Ziele waren kleinere und groessere Wasserfaelle sowie Swing Bridges, die man zum Teil aus Sicherheitsgruenden nur allein ueberqueren durfte... Das Highlight der Suedinsel war aber eindeutig der Helikopterflug ueber den Fox- und Franz Josef-Gletscher mit Zwischenlandung auf dem Fox Glacier. Am Abend zuvor waren wir bei truebem Wetter zum Gletschertor des Fox Glacier spaziert und hatten uns ueber die aufdringlichen Keas auf dem Parkplatz amuesiert. Am naechsten Tag zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Die Spiegelungen der weissen Berge im Lake Matheson waren einfach umwerfend!



Zum Abschluss unserer Neuseelandreise verbrachten wir noch zwei Tage in Christchurch. Von dort ging's dann via Sydney nach Adelaide in Suedaustralien.

... und Australien

Von Adelaide brachte uns ein kleines Flugzeug nach Kingscote auf Kangaroo Island. Wir hatten sieben Tage zur Verfuegung, um die interessante Tierwelt und die landschaftlichen Schoenheiten dieser kleinen Insel zu erforschen. Fuer 4 Tage mieteten wir ein Auto und erkundeten so die ganze Insel. Neben Koalas und zahlreichen roten Kaenguruhs sahen wir auch Seehunde, Kakadus, Pacific Gulls, Wallabies, Gaense, Possums, schwarze Schwaene und Pelikane. In Kingscote versammeln sich diese Voegel jeweils um 5 Uhr nachmittags zum Pelican-Feeding... Die letzten Tage unserer Reise verbrachten wir noch in Adelaide.

Hausbau

Im Herbst 99 begann ich, Immobilieninserate zu studieren und Unterlagen anzufordern. Ein geplantes Objekt in Wolfhausen weckte unser Interesse und schon bald stand der Entschluss fest. Wir wollten es wagen! Nach dem Landkauf konnte es im April endlich losgehen; die Bagger begannen mit dem Aushub. Ende Mai wurde der Baukran aufgestellt und das Fundament gelegt. Bald konnte man die ersten Backsteinmauern sehen. Um den Baufortschritt zu verfolgen, fuhren wir jeweils zwei bis dreimal pro Woche mit dem Velo nach Wolfhausen. Stockwerk um Stockwerk nahm Gestalt an, bald fehlte nur noch das Dach. Anfangs September war endlich Aufrichte; das Richtfest feierten wir Mitte Oktober zusammen mit unseren neuen Nachbarn. Die Bauarbeiten kamen weiterhin zuegig voran, auch dank des milden Winters. Ende Jahr war die Aussenisolation fertig, die Heizung lief und das Baugeruest wurde entfernt. Im neuen Jahr konnte mit dem Innenausbau begonnen werden!

Zuegeln...

Nein, wir noch nicht.... Auf ein ereignisreiches Jahr kann auch meine Schwester Claudia zurueckblicken. Sie wagte den Sprung in die Selbstaendigkeit und uebernahm, zusammen mit einem Arbeitskollegen, eine Tierarzt-Praxis in Boniswil AG. Auch eine Wohnung wurde schnell gefunden. Vier Frauen (meine Mutter, Marlise, Claudia und ich) traten unter Anweisung meines Vaters zum Kistenschleppen und Moebelaufbauen an. Zur Belohnung gab's am Abend ein feines Essen. Zwei Tage spaeter hiess es nochmals Antreten - zum Putzen!

Velotour

Am fruehen Abend vor Auffahrt machten wir uns mit dem Mountain-Bike auf den Weg. Zunaechst ging's mit dem Zug nach Effretikon, unserem Einstiegsort auf die Route 5 (Mittelland-Route) von Veloland Schweiz, die uns bis nach Lausanne bringen sollte. Das Ziel an jenem Tag hiess Birmenstorf (AG). Damit wir moeglichst wenig Gepaeck mitschleppen mussten, uebernachteten wir jeweils im Hotel. Am zweiten Tag fuhren wir lange Zeit der Aare entlang. An diesem sonnigen und warmen Feiertag waren sehr viele Velofahrer unterwegs.

Wir mussten schliesslich bis nach Bettlach fahren, wo wir im Gasthof St. Viktor und Urs noch ein freies Zimmer fanden. Nach einem ausgiebigen Fruehstueck ging's am naechsten Tag weiter in Richtung Neuenburgersee. Wir wollten heute bis Yverdon fahren. Bei Gals kamen wir an einem riesigen Feld Erdbeeren (zum selber pfluecken) vorbei und konnten den suessen, roten Beeren nicht widerstehen. Nach dieser Staerkung ging's entlang des Bielersees weiter, wo es mir besonders gut gefiel. Kurz vor Yverdon kamen wir in ein Gewitter, doch schon bald zeigte sich die Sonne wieder und wir genossen einen lauen Sommerabend im Staedtchen. Nach einem etwas abenteuerlichen Abstecher zum Wasserfall La Tine de Conflens erreichten wir Lausanne am fruehen Nachmittag des folgenden Tages. Von dort ging's mit dem Zug zurueck!

"Guet Land"

Zu meinem 30. Geburtstag bekam ich einen Gutschein fuer eine Ballonfahrt geschenkt. Am Samstag, 19. August, war es endlich so weit. Treffpunkt war um 05.30 Uhr beim Bahnhof Wetzikon. Dort wurde ein "Wetterballon" abgelassen, um die in der Hoehe herrschenden Windrichtungen und damit den Startort zu bestimmen. Schon beim Vorbereiten hiess es fuer Juerg und mich tatkraeftig mithelfen. Um 06.30 Uhr begann das Abenteuer Ballonfahren. Wir hoben ab und ueberquerten Gruet ganz in der Naehe unserer Wohnung. Die Wetziker Chilbi, weitere Ballon-Starts und das Ausmass der Schaeden, welche der Orkan Lothar angerichtet hatte, konnten wir von oben betrachten. Unsere Fahrt in Richtung Ostschweiz dauerte rund zwei Stunden. Wir waren mal hoeher, mal tiefer, mal schneller und mal langsamer unterwegs, je nach herrschendem Wind. Es war ein super Erlebnis!

Verlobung, Hochzeit und...

Mit dem Entscheid, ein Haus zu kaufen war auch klar, dass wir eine Familie gruenden wollten. Am 4. Mai, nach genau sieben Jahren Freundschaft, verlobten wir uns. Die Hochzeit sollte im naechsten Jahr erfolgen, wenn mit dem Hausbau alles fertig war.

....ein Baby

Dass wir noch in diesem Jahr heirateten, hatte einen ganz bestimmten Grund. Anfangs Juni kuendigte sich bei uns Nachwuchs an! So wurde die zivile Trauung vorgezogen und wir feierten am 1. September im engsten Familienkreis. Nach einem kleinen Apéro vor dem Gemeindehaus in Gossau fuhren wir zum Nachtessen auf den Bachtel.

Hochzeitsreise

Unsere Hochzeitsreise fuehrte uns fuer eine Woche nach Portugal. Von Lissabon aus fuhren wir mit einem Umweg ueber das mittelalterliche Staedtchen Evora nach Alvor an der Algarve, wo wir 5 wunderschoene, warme Tage verbrachten. Wir fuhren und wanderten jeden Tag der interessanten und abwechslungsreichen Kueste entlang. Den Hotel-Swimmingpool genossen wir fuer einmal aber auch ausgiebig...

Zum Abschluss verbrachten wir noch drei Tage in Lissabon. Wohl in keiner Stadt zuvor haben wir so viele Steigungsmeter zu Fuss zurueckgelegt. Dafuer wurden wir immer wieder mit herrlichen Blicken auf die Stadt verwoehnt. Zudem war eine Fahrt mit einem Electrico, dem alten Tram, meist ein kleines Abenteuer.

Bike-O und sCOOL

Das Auskurieren von Verletzungen und meine Schwangerschaft hielten uns fern vom (Fuss-)OL. Dafuer nahmen wir am Bike-O Swiss Cup teil. Die drei besten Resultate aus fuenf Bike-O, die in der ganzen Schweiz verteilt stattfanden, wurden fuer die Wertung beruecksichtigt. Dabei durfte man sich nur auf den auf der Landeskarte 1:25'000 kartierten Wegen fortbewegen. Die Beteiligung bei den Damen hielt sich sehr in Grenzen, so dass ich als einzige 3 zaehlbare Resultate aufwies und den ersten Preis gewann!

In Bubikon war das Interesse an einer Schulhauskarte (fuer OL) gross. So stellten wir uns als Kartenaufnehmer und -zeichner der Schulanlagen unserer zukuenftigen Wohngemeinde zur Verfuegung. Im Fruehsommer begannen wir; da aber gerade noch ein neues Schulhaus gebaut wurde, dauerte die Fertigstellung etwas laenger. Spaetestens im Fruehling 2001 jedoch wird sie den Lehrern zur Verfuegung stehen.

Malta

Um nochmals etwas Waerme und Energie fuer den Winter zu tanken, planten wir anfangs November noch einmal eine Woche Ferien im waermeren Sueden. Als Ziel waehlten wir die Insel Malta. Ich war in der 29. Schwangerschaftswoche, also gerade noch "fit" genug. So erkundeten wir die ganze Insel, besichtigten dabei unzaehlige imposante Kirchen, Maerkte, Hoehlen und Monolithen-Tempel. Einen ganzen Tag verbrachten wir auf der kleineren Nachbarinsel Gozo. Den Ausflug nach Valetta machten wir per Bus, was uns 2 abenteuerliche Fahrten bescherte. Die Hauptstadt Maltas ist eine einzige Festung, umgeben von einer imposanten Mauer. Besonders auffaellig sind in Malta die zahlreichen, schoen bemalten und liebevoll gepflegten Fischerboote:


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